Medienkunst-Ausstellung

Mit Werken von Sabine Schäfer Studio , Station Rose und Annette Hünnekens
CAS Software AG
CAS-Weg 1–5, 76131 Karlsruhe
15.03. – 2.07.2019
Eröffnung, 15.03.2019, 19 Uhr


Scaled Perceptions. Material meets Digital

Mit dem Trio der kommenden Ausstellung präsentiert CAS in ihren Räumen erstmals Pioniere der Medienkunst aus dem Umkreis des ZKM, die bei aller Verschiedenheit doch eines gemeinsam haben, nämlich einen Aufbruchsgeist, der sich als Resultat künstlerisch-wissenschaftlicher Laborstudien gerade in der Umsetzung des Machbaren auch kritisch zeigt.
Das aktuelle Thema der Rettung der Frühwerke der Medienkunst bringt gegenwärtig eine allgemeine Retrobewegung mit sich, wie sie auch und besonders in den Werken des Künstlerduos „Station Rose“ in Erscheinung tritt. Jedes Mal nach einer solchen Rettungsaktion zeigt sich der alte „Stoff“ im neuen digitalen Kleid und steht zur freien Umgestaltung und Neuskalierung zur Verfügung. Ähnlich wie beim Historismus erscheinen historische Entwicklungen nunmehr synchron auf einer gemeinsamen digitalen Plattform. Erneut tritt etwa die alte Amiga Historie in Erscheinung und zeigt auf, wie die Pioniere der digitalen Kunst als blutige Anfänger gearbeitet haben.

In ihrer Hinwendung zu analogem Bild- und Tonmaterial ist dieses Phänomen auch bei den Arbeiten von Sabine Schäfer und Annette Hünnekens präsent und auch hier ist eine Retrobewegung angezeigt, die sich jedoch nicht als Resultat einer Rettungsaktion versteht, sondern statt zurück zur Natur einen dritten Weg einschlägt, der auch als hybrid bezeichnet werden kann.

Denn wann immer es um Skalierungs-, Übertragungs- und Übersetzungsprozesse geht, bei denen das Werk auf mehreren Ebenen in synchronisierende Zeichenwelten überführt wird, sodass deren synästhetische Qualitäten hervortreten, verschwinden Differenzen zugunsten integrativer Phänomene in einer universal aufgehobenen Zeitlichkeit und Räumlichkeit.
Schlussendlich führt diese Transitsituation in ein vollkommen anderes System von Ordnungen und Strukturen, das sich im gegenwärtigen Zustand des Übergangs allerdings erst erahnen lässt.
Ausgestellt werden Arbeiten mit augmentierenden Techniken des QR-Codes und der Augmented Reality (AR) sowie Videoprojektionen, Foto-Druck-Grafiken auf Alu Dibond und Leinwand sowie Textilien und Textilkörper.