Der umgehbare RaumklangKörper ist eine Raumklang-Installationsart, deren Einzel-Exponate einen dreidimensional-skulpturalen Aufbau der Lautsprecher besitzen, die in verschiedene Richtungen abstrahlen können und die spezifisch für den jeweiligen architektonischen Raum entwickelt werden. Die Verteilung der Klangquellen im Raum ist so angelegt, daß ein horizontaler bzw. vertikaler, linienförmiger Lautsprecherkörper geformt wird, um den man herumgehen kann und über den die einzelnen Klangschichten mit spezifisch dafür entwickelten Bewegungstypen erklingen.
Die Dimensionen bzw. Maße des jeweiligen Lautsprecherkörpers orientieren sich an der Größe des Aufführungsraumes. Bei Bedarf wird für das Lautsprecherensemble ein Objekt entwickelt, auf dem die Lautsprecher montiert sind, wie dies z.B. in den Abbildungen 3 und 4 zu sehen ist.
Da die Lautsprecher in verschiedene Richtungen abstrahlen können und das Lautsprecherensemble frei im Raum plaziert ist, so daß der Besucher – im Gegensatz zum RaumklangObjekt – den RaumklangKörper aus verschiedenen Richtungen wahrnehmen kann, verweist der Begriff „umgehbar“ somit vor allem auch auf die dreidimensionale Rezeptionsweise der variablen Hörperspektiven, die im gesamten Raum von gleichwertiger Qualität sind.
Die beiden hier vorgestellten Beispiele aus der Projektreihe „Sonic Lines n´Rooms“ repräsentieren einen achtgliedrigen „diagonal- horizontalen“ (Abb.3) sowie einen achtgliedrigen „diagonal- vertikalen“ (Abb. 4), umgehbaren RaumklangKörper. Die Lautsprecher sind jeweils auf einer, den Raum quer durchziehenden, ca. 10 m langen Stahl-Traverse montiert. Die Abbildungen zeigen zwei der insgesamt vier Räume des Gewölbekellers der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek, für die das Künstlerpaar eine vierteilige Raumklanginstallation, als Auftragswerk anläßlich der Donaueschinger Musiktage 1999, kreiert hat.